SV Germania Ilmenau – SG Steinbach-Hallenberg/Herges 0:2 (0:1)
Die wenigen Ilmenauer Zuschauer verließen wieder einmal enttäuscht das Hammergrundstadion. Sie stellen sich die Frage, warum Germania auswärts ein anderes Auftreten an den Tag legt, als zuhause. Von 13 Spielen, die ausgetragen wurden, kehrte das Team mit sechs Siegen und vier Remis zurück und liegt mit 22 Punkten an 2. Stelle der Auswärtstabelle. Auf eigenem Platz wurden lediglich zwei Spiele gewonnen und vier Unentschieden erreicht. Damit ist man in der Heimtabelle Letzter. Das Spiel gegen Steinbach/Hallenberg, einem nicht gerade übermächtigen Gegner gab Aufschluss. Ilmenau zeigte sich nicht als geschlossenes Team. Es fehlte einigen Spieler am letzten Einsatz. Sie wollten mit spielerischen Mitteln, über die sie nur unzureichend verfügen, zum Erfolg kommen. Unkonzentriertheit, daraus resultierende Ballverluste verhinderten Torerfolge und führten zu Gegentreffern. Deutlich wurde das an den beiden Gegentoren. Aus dem Nichts heraus kamen die Gäste zur Führung. Ein 50Meter-Freistoß landete im Ilmenauer Tor ohne jegliche Reaktion der beteiligten Ilmenauer Spieler. Beim 0:2 „begleiteten “ vier Germania-Aktive den Torschützen, der unbehelligt von der Mittellinie zum Ilmenauer Strafraum laufen und unbedrängt einschießen konnte. Während daheim nicht alle den unbedingten Willen zum Sieg an den Tag legten, waren die Auswärtserfolge das Resultat eines anderen mannschaftlich geschlossenen Auftretens.
Die Gastgeber versuchten zu Beginn dem Spiel ihr Gepräge zu geben und hielten den Ball in ihren Reihen. In Richtung des gegnerischen Tores bewegte sich wenig. Es war Marc Fernando und Daniel Döring, die versuchten, Druck auf das gegnerische Tor aufzubauen. Sie fanden wenig Unterstützung durch ihre Nebenleute. Beide prüften mit Distanzschüssen den gegnerischen Torwart. Die Gäste hielten im Mittelfeld dagegen und profitierten von Abspielfehlern der Ilmenauer. Einer führte zum Freistoß, den Alexander Fischer aus der Distanz ausführte und in Maximilian Kott den Abnehmer fand. Unsicherheiten ln der Ilmenauer Abwehr ermöglichten ihnen weitere Gelegenheiten. Norman Loose blieb nahe dem Germania-Tor unbedrängt und zog den Ball, mit dem Rücken zum Tor stehend, über die Querlatte. Fischer trat einen weiteren Freistoß in Höhe der Mittelinie. Der Ball flog mit Windunterstützung über die Germania-Abwehr hinweg in den Strafraum, sprang auf und landete zum 0:1 im linken Torwinkel. Es gab keine Reaktion der Ilmenauer Spieler und ihres Schlussmannes.
Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit wurden die Bemühungen der Gastgeber auf den Ausgleich jäh unterbrochen. Rober Menz bekam nach einem Ilmenauer Fehlabspiel den Ball vor die Füße und lief dem Ilmenauer Tor entgegen. Er passierte dabei vier Gegenspieler, ohne gestoppt zu werden und setzte den Ball von der Strafraumgrenze zum 0:2 flach in die rechte Torecke. Damit war das Spiel für die Gäste gelaufen. Die Ilmenauer waren nicht in der Lage, deren Bollwerk, das sie vor ihrem Tor aufgebaut hatten, zu überwinden.
Gäste-Trainer Siegmar Schuckay freute sich über den Erfolg: „Wir gingen effektiv zu Werke, machten in der Abwehr wenig Fehler und ließen den Gegner sich nicht entfalten. Im Umkehrspiel nutzten wir unsere Chancen.“ Germania-Trainer Wieland Kühn war über das Auftreten seiner Mannschaft enttäuscht: „Während einige Spieler schuften, sehen sich andere überfordert. Diese geben nicht das Letzte und haben ihre Grenze erreicht. Wir haben in Richtung des gegnerischen Tores nichts zustande gebracht, konnten den Ball in der Spitze kaum einmal halten und haben auf katastrophale Weise die Gegentore erhalten. Es fehlt einigen am unbedingten Willen“
Germania: Kott, Muth, Döring, Hellmuth, Gerhardt, Finn (46. Amarell), Fernando, Rinn, Walch, Mohamad, Skotnicki (37. Schwald).
SG Steinbach: Nattermann, Holland-Moritz, Fischer, Wilhelm (86. Ansorg), Völker (72. D. Schindler), S. Schindler, Wahl (88. F. Menz), Loose, Ronis, Döll, R. Menz.
Schieri: Robert Seeland, Gera
Zuschauer: 40
Tore: 0:1 Alexander Fischer (40.), 0:2 Robert Menz (53.).
11.5.2013 John Schmidt