TSV Bad Blankenburg – SV Germania Ilmenau 0:2 (0:0)
Die den aus familiären Gründen abwesenden Ilmenauer Trainer Wieland Kühn vertretenden Wolfgang Schelhorn und Horst Brückner konnten in Bad Blankenburg auf eine gute Besetzung ihrer Mannschaft bauen, während bei den Gastgebern Leopold, Marr und Vorfrei nicht einsatzfähig waren. Der TSV war gut in die Saison gestartet und ging nach einem 6:1-Heimsieg gegen Struth/Helmershof und dem 1:1-Remis in Borsch optimistisch und offensiv das Spiel gegen Germania an. Die Gastgeber erzielten aber wenig Wirkung, weil die Ilmenauer Abwehr gut organisiert war, zunächst auch deren Torwart Kott kaum einmal ernsthaft geprüft wurde und sie kaum einmal zum Abschluss kamen. Da nützte ihnen auch ein Eckenverhältnis von 12:1 nichts, das am Ende zu Buche stand. Das war aber nicht Ausdruck einer spielerischen Überlegenheit des TSV, denn die Gäste nutzten ihre Stärke, die sie im Mittelfeld hatten, zu Konterangriffen, die bei konsequenteren Abschlüssen zu einer weitaus höheren Niederlage der Gastgeber geführt hätten.
Nur einmal unterlief dem Germania-Keeper Kott gleich zu Beginn ein Fehler, als er eine Ecke unterlief, zwei TSV-Spieler aber am Ball vorbeischlitterten. Dann löste er seine Aufgabe souverän und verhinderte in der Schlussphase bei einem Kopfball des frei vor ihm stehenden Amthor den Ausgleich. Vorher hätte jedoch Skotnicki den Vorsprung, durch Fernando in sehenswerter Weise erzielt, mehrfach ausbauen können.
Die Ilmenauer kontrollierten von Anbeginn das Spiel und ging keine Risiken ein. Traue, Döring, Metzmacher und Gerhardt gaben den gegnerischen Angreifern kaum einmal eine Gelegenheit, in den Germania-Strafraum einzudringen. Zwei kritische Situationen wurden überstanden. Kott wehrte den Distanzschuss von Botz ab und Metzmacher spitzelte den einschussbereiten Röser den Ball vom Fuß. Die Gäste dominierten nicht zuletzt auch durch die spielerischen und kämpferischen Fähigkeiten ihrer durch Fernando und Finn besetzten zweiten Reihe im Mittelfeld. Sie bereiteten durch Steilpässe zwei Chancen für Skotnicki und Werner vor, die ungenutzt blieben.
In der zweiten Halbzeit wurde die spielerische Dominanz der Gäste deutlicher. Fernando überspielte im Alleingang mehrere Gegenspieler, narrte Torwart Reichardt und setzte den Ball zum 0:1 in die linke Torecke.
Der TSV wollte den Ausgleich, spielte aber unkonzentriert nach vorn und öffnete seine Abwehr. Diese wurde mehrmals überspielt. Skotnicki und Walsch tauchten einige Male frei vor Reichardt auf, scheuten die letzte Verantwortung und unterbrachen ihren Lauf. Erst in der Schlussminute gelang das 0:2. Fernando spielte rechts Schwald frei. Dessen quer gespielten Ball verwandelte Skotnicki in die rechte Torecke.
Der Schiedsrichter lieferte eine tadelsfreie Leistung ab. Er unterband rechtszeitig die aufkommende Härte, überwiegend durch die Gastgeber hineingetragen und ließ sich auch nicht durch einige Schreihälse unter den Zuschauern beeindrucken.
Germanias sportlicher Leiter Horst Brückner sprach seiner Mannschaft ein großes Kompliment aus: „Sie setzte das im Training erarbeitete Konzept gut um und gewann verdient.“
TSV: Reichhardt, Wiefel, Schulz, Gerlach, Mahlke, Palmowski Röser, Botz (80. Heinlein), Müller (62. Amthor), Stauche, Rupprecht.
SV Germania: Kott, Traue, Döring, Metzmacher, Gerhardt, Fernando, Finn, Hellmuth (84. Schwald), Werner (71. Appenroth), Walch, Skotnicki.
Schieri: Karsten Raue, Jena
Zuschauer: 95
Tore: 0:1 Fernando (55.), 0:2 Skotnicki (90.).
1.9.2012 John Schmidt