SV Blau/Weiß 90 Neustadt – SV Germania Ilmenau 4:0 (1:0)
In Ilmenauer Fußballkreisen hegte man nach dem Trainerwechsel die Hoffnung, in Neustadt endlich das Ruder herumreißen zu können. Die Mannschaft war während der Woche, da Wieland Kühn noch nicht zur Verfügung stand, durch Kai-Uwe Baumbach auf das Spiel gut vorbereitet worden. Die Hoffnung erwies sich als trügerisch. Während man ohne Zweifel kräftemäßig dem Gegner noch Paroli bot, konnte man mental dem Druck nicht standhalten. Letztlich zeigte die Mannschaft insgesamt eine desolate Leistung. Mit fünf Punkten ist die Bilanz der zweiten Halbserie ernüchternd. Anders verlief sie für die Gastgeber. Nach Abschluss der Herbstserie mit 9 Punkten dastehend, konnten 23 Punkte erspielt werden. Während die Verantwortlichen Germanias der Situation abwartend gegenüberstanden, handelte man in Neustadt und wurde fündig. Neben Kisa und Jasiak holten sie mit Bronec und Svitak zwei weitere routinierte Spieler aus Tschechien an die Orla, die der Mannschaft im Abwehrbereich die notwendige Sicherheit, Ruhe und ihr das Gepräge gaben. Sie verstehen es mit genauen Pässen ihre Angreifer gut in Szene zu setzen und die sind erfolgreich.
Anders dagegen zeigt sich die Germaniamannschaft. Die Unsicherheit überwiegt. Stellungs- und Abspielfehler sind die Folge und eröffnen dem Gegner Torgelegenheiten. Eigene Chancen werden mangels eigener Verantwortung vergeben. Die Nerven liegen blank. So muss der sonst sehr überlegt handelnde Dan Dobrocki im nächsten Spiel pausieren, weil er nach dem Spiel sich gegenüber dem Schiedsrichter unkorrekt verhielt und noch Gelb/Rot sah. Mit Benkenstein, Pilz, Alexy und Mosert standen wichtige Spieler nicht zur Verfügung. Die Gäste hatten nach zwei Minuten die Möglichkeit, in Führung zu gehen. Mantlik lief über rechts dem Neustädter Tor entgegen und spielte den Ball auf Finn, der zögernd an einem Gegenspieler scheiterte. Danach zeigte sich Kott bei den Angriffen der Gastgeber auf der Höhe und bügelte einige Fehler seiner Vorderleute aus. Als aber Kirsten an der Torauslinie an Rocktäschel unmotiviert den Ball verlor, hatte er keine Abwehrmöglichkeit. Letzterer zog den Ball in die lange Ecke zum 1:0. Mantlik hatte den Ausgleich vor den Füßen. Rechts frei gespielt, schoss er den Ball knapp am linken Pfosten vorbei ins Aus. Nach Wiederbeginn zur zweiten Halbzeit erwartete Kirsten nach einem erlittenen Foul kurz an der Strafraumlinie den Pfiff des Schiedsrichters und nahm den Ball in die Hand. Der war aber ausgeblieben. Der fällige Freistoß wurde abgewehrt. Als Rinn im eigenen Strafraum mit einem Gegenspieler zusammenstieß, ließ sich der fallen und der Unparteiische zeigte auf den Elfmeterpunkt. Opel verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:0. Jasiak war auf der linken Seite nicht zu halten, lief in den Strafraum und wurde von Kott gefoult. Erneut war Opel sicherer Vollstrecker des Elfmeters zum 3:0. Die Gäste kamen nun zu einigen guten Angriffsaktionen. Mantliks Schuss aus guter Position kam zu schwach. Rinn spielte auf Mantlik und der verfehlte das Tor nur knapp. Als in Überzahl zwei Ilmenauer Angreifer frei vor dem Neustädter Tor standen, wurde die Eingabe von Fernando noch zur Ecke abgelenkt. Symptomatisch war das 4:0. Ein weiterer Ballverlust im Germania-Strafraum ermöglichte Käpnick freistehend den Treffer.
Der Schiedsrichter leitete gut und kam eine Stunde lang ohne Karten aus. Wieland Kühn schlussfolgerte: „Die Mannschaftsleistung war insgesamt desolat und nicht alle bemühten sich um die spielerische Linie. Ich vermisste bei einigen den nötigen Biss und den unbedingten Willen. Die nervliche Belastung spielt eine Rolle. Dobrocki wird uns im nächsten Spiel fehlen.“
SV BW 90: Müller, Bronec, Svitak, Meyer, Opel, Kisa, Lehmann (66. Jasiak), Käpnick, Bahner (77. Götze), Wunderlich (66. Nagel), Rocktäschel.
Germania: Kott, Kirsten, Schlott, Jüngling, Rinn, Finn (82. Werner), Dobrocki (90. GR), Heisch (83. Gerhardt), Fernando, Wank (70. Amarell), Mantlik.
Schieri: Carsten Östreich, Sömmeritz
Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Rocktäschel (16.), 2:0/3:0 Opel (62./63. Foulstrafstöße), 4:0 Käpnick (85.).
14.5.2011 John Schmidt
Germanen glaubt an Euch und setzt die Vorgaben von Trainer Wieland Kühn gemeinsam um dann schafft Ihr den Klassenerhalt. Nur wenn ihr ein Team bleibt habt ihr noch eine Chance! Gruss Kiehner